Hochwasser- und Naturschutz in der Gewässerwiederherstellung

Historische Karte der Ahr in Bad Neuenahr-Ahrweiler aus dem 19. Jahrhundert. Ein Ziel der Gewässerwiedehrerstellung: Der Ahr ein Stück des Raumes zurückgeben den sie früher hatte.

Durch die Flutkatastrophe 2021 wurde das Gewässerbett der Ahr im gesamten Verlauf erheblich verändert. Dies gilt auch für den Flussabschnitt, der im Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler liegt. So sind Flussbett und Ufer zum Teil stark umgestaltet. Auskolkungen, Flussbettverlagerungen, Auflandungen und Verklausungen haben sowohl im Bett als auch in den Uferbereichen tiefgreifende Veränderungen bewirkt. Das gesamte Flussbett ist flussbautechnisch, hydraulisch, ökologisch und optisch in einem völlig neugeformten Zustand.

Am 11. Juli 2022 stimmte der Stadtrat einer Vereinbarung mit dem Kreis Ahrweiler zu, wonach die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler die Aufgabe übernimmt, das Ahrufer im Bereich von Bad Neuenahr-Ahrweiler wiederherzustellen. Anschließend beauftragte der Stadtrat am 19. September 2022 die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft mit der Durchführung des Vorhabens. Mit dem städtischen Grundsatzbeschluss vom 21. November 2022 zur Aufweitung des Flussquerschnitts und Schaffung zusätzlicher Retentionsflächen durch die planerische Berücksichtigung angrenzender Park- und Grünanlagen wurden hierzu die ersten gestalterischen Leitlinien bereitgestellt.

Weitere planerische Leitlinien bilden die Maßnahmen des Gewässerwiederherstellungskonzepts, welches vom Ingenieurbüro Gebler (Walzbachtal) im Auftrag des Landkreises erstellt wurde, sowie die laufend ergänzten Erkenntnisse des durch die AuEG beauftragten hydraulischen Modells des Ingenieurbüros Winkler und Partner. Bezüglich der Gewässerwiederherstellung liegt der Fokus auf einer für Bewohner*innen und Infrastruktur schadlosen Bewältigung eines hundertjährigen Hochwasserereignisses, dem sogenannten HQ100. Dieses beläuft sich nach den aktuellen Berechnungen des rheinlandpfälzischen Landesamtes für Umwelt auf ein Wasservolumen von ca. 505 m³/Sek.; das HQ100 vor dem Flutereignis von 2021 betrug nur rund 246 m³/Sek.

Mit Blick auf einen guten ökologischen Zustand und etwaige notwendige Genehmigungen wurde in Abstimmung der der Oberen Naturschutzbehörde eine Grundlagenermittlung für den Naturschutz und eine ökologische Planung beauftragt. Diese ist von besonderer Bedeutung, da die Ahr im Rahmen von Natura 2000 als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet geschützt ist und auf etwaige Lebensräume besonders geschützter Arten zu achten ist. Ziel ist es auch diese besonderen natürlichen Gegebenheiten Bad Neuenahr-Ahrweilers wieder erlebbar zu machen.

Präsentation zum Download

Städtisches Gewässerwiederherstellungskonzept

Hier finden Sie die Präsentation des städtischen Gesamtkonzepts zur Gewässerwiederherstellung der Ahr in Bad Neuenahr-Ahrweiler, wie dieses am 7. Dezember 2023 durch den Stadtrat beschlossen wurde.